Kategorie: Schreibtipps
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Die Grenzen des Genderns
Eine „gendergerechte“ oder „gendersensible“ Sprache wird heute von vielen Institutionen benutzt bzw. zur Benutzung vorgeschrieben. Das führt aber zu teilweise schwer lesbaren und teilweise ziemlich albernen Texten. Wie kann hier die Gratwanderung zwischen Gendersensibilität und den sprachlichen Grenzen des Genderns gelingen? Was heißt eigentlich gendern? Das das grammatikalische Geschlecht heißt in der Linguistik lateinisch Genus…
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Anrede mehrerer Empfänger – wie formulieren Sie die?
Ob die Empfänger „sehr geehrt“ oder „lieb“ sind, ist nicht die einzige Entscheidung, die Sie bei der Brief- bzw. E-Mail-Anrede treffen müssen. Wenn Sie an mehr als einen Empfänger schreiben, müssen Sie nämlich entscheiden, wie Sie diese anreden. Einfache Übung: Anrede von zwei Empfängern Bei zwei Empfängern ist das noch einfach: An zwei Kollegen wenden…
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Die unwirksame Verneinung oder warum Sie nicht „nicht“ schreiben sollten
Man könnte meinen, eine Verneinung sei eine eindeutige Sache. Nein heißt Nein und wenn man etwas nicht tun darf, tut man es nicht. Ersteres stimmt, das zweite nicht. Wann ein Verbot nicht wirkt Neulich habe ich eine Burgruine besichtigt. Eine große, gut erhaltene Anlage in traumhafter Lage auf einem Berggipfel, wunderschön. Kaum war ich durch…
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Stilfrage: Soll man Füllwörter konsequent streichen – oder lieber nutzen?
„Darf man eigentlich in der Geschäftskorrespondenz Füllwörter verwenden?“ Diese Frage wurde mir kürzlich bei einem Schreibseminar von einer Teilnehmerin gestellt. Darf man? Natürlich dürfen Sie das, denn wer könnte es Ihnen verbieten bzw. ein Verbot durchsetzen? Eine andere Frage ist, ob und welche Wirkung Füllwörter auf den Text haben und ob Sie diese erzielen möchten…
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Geschäftskorrespondenz: Bitten Sie nicht zu freundlich
Bitten zu freundlich formulieren – geht das überhaupt? Schließlich ist es uns doch ein Anliegen, unseren Korrespondenzpartnern Wertschätzung und Respekt zu zeigen. Aber: Ja, man kann tatsächlich auch zu freundliche Worte wählen und damit unfreiwillig selbst verhindern, dass man den Zweck seines Schreibens erreicht. Das ist mir kürzlich wieder einmal im Rahmen eines Workshops aufgefallen,…
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Unnötige Vorsilben: Weniger kann mehr sein!
Vorsilben sind an sich eine wunderbare Einrichtung der deutschen Sprache: Man kann mit ihrer Hilfe einem Verb die unterschiedlichsten Bedeutungen verleihen. Nur so als Beispiel: einladen, ausladen, beladen, abladen, umladen, aufladen Manchmal sind Vorsilben aber zu viel des Guten, nämlich dann, wenn sie eine Ausage wiederholen, die im vorsilbenlosen Verb bereits enthalten ist. Dann wirken…
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Kundenorientiert schreiben: 10 Tipps für Ihre Briefe & E-Mails
Kunden sind die Menschen, von denen die Existenz Ihres Unternehmens abhängt. Diese Tipps helfen Ihnen, wenn Sie zukünftig kundenorientiert schreiben möchten 1. Klären Sie zuerst das Ziel Ihres Schreibens. Was soll der (potenzielle) Kunde wissen, denken, fühlen oder tun, nachdem er Ihr Schreiben gelesen hat? Je klarer Sie das für sich selbst herausarbeiten, desto eindeutiger…
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Briefeinstieg: Der verflixte erste Satz …
… macht vielen Menschen zu schaffen. Diese Woche habe ich wieder ein besonders hübsches Beispiel in der Post gefunden: Eine Dame aus der Kulturverwaltung einer benachbarten Kleinstadt schickte mir das neue Programm für das M…-Theater. Das Begleitschreiben begann so: Verehrte M…-Besucher/innen, beiliegend übersenden wir Ihnen druckfrisch unseren Veranstaltungskalender für September bis Dezember 2015. Diese drei…
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Wichtiges hervorheben: Wie geht das am besten?
Hervorhebungen können unseren Lesern nützen. Dabei haben wir die Wahl aus mehreren Möglichkeiten: Fanden Sie es einfach, die ersten beiden Sätze dieses Textes zu lesen? Wahrscheinlich nicht. Sechs Hervorhebungen in zwei Sätzen, und die auch noch in fünf unterschiedlichen Formatierungen – hier findet das Auge keine Ankerpunkte, sondern der Leser bleibt irritiert mit der Frage…
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Längere Texte: So finden Sie die passenden Zwischenüberschriften
Ob Zeitungsartikel, Blogbeitrag, Bericht oder Dokumentation: Texte haben Überschriften. In längeren Texten finden sich zusätzlich Zwischenüberschriften. Das ist so vertraut und „normal“, dass man meistens nicht weiter darüber nachdenkt. Bis man vor der Aufgabe steht, selbst einen Text zu verfassen und dafür eine Überschrift und vielleicht auch noch Zwischenüberschriften formulieren muss. Wie geht denn das?…
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Längere Texte gliedern: So finden Sie die passende Struktur
Blogbeiträge haben für Schreibende und Leser den Vorteil, dass sie meistens nur einen Gedanken behandeln, und den in knackiger Kürze. Mitunter werden Sie in Ihrem Berufsleben aber auch mehrseitige Texte zu komplexeren Themen verfassen müssen, etwa Berichte, Stellungnahmen oder Dokumentationen. Dann können Sie nicht „kurz mal“ einen interessanten Gedanken in die passenden Worte fassen. Sondern…
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Formulierungstipp: Konjunktiv wirkt zögerlich
Der Konjunktiv ist eine feine Sache, weil man damit sagen kann, was alles möglich wäre, auch wenn es nicht ist. Manchmal wird er in der Korrespondenz auch verwendet, weil er so höflich klingt. Konjunktiv wirkt zögerlich – oder ist der nicht einfach höflich? So schreiben Sie zum Beispiel höflich in einem Einladungsschreiben an einen Kunden:…