Willkommen bei den Briefprofis
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Behördendeutsch in verständliche Sprache übersetzen: Teil 5 – Füllwörter & Blähsprache
Was sind eigentlich Füllwörter? Und warum sollen die sprachlich schlimm sein? Sehen wir uns dazu ein Beispiel an. Eine Freundin erhielt Post vom Notar mit folgendem Text: Unterschriftsbeglaubigung vom … Sehr geehrte Frau …, in vorbezeichneter Angelegenheit übersende ich beigefügt eine einfache Ablichtung meiner Urkunde vom …/Nr. … zur Verwahrung in Ihren Akten. Meine Kostenrechnung…
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Pluralbildung bei Fremdwörtern: Wenn die Friseurs in die Salone gehen …
… dann wurde der Plural dieser Fremdwörter falsch gebildet. Ich unterrichte als Lehrbeauftragte neben Korrespondenz auch BWL und Unternehmensführung an der Hochschule in Kempten. In der letzten Klausur hatte ich eine Fallstudie über eine Holding vorgegeben, die eine Friseur- und eine Kosmetikkette im Portfolio hat. Die Ergebnisse der Klausur waren leider eher unerfreulich, aber als…
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E-Mail, e-mail, eMail, Email … welche Schreibweise ist denn richtig?
Ich finde es wirklich erstaunlich, wie viele verschiedene Schreibweisen ich für ein so gebräuchliches Wort schon gesehen habe. Tatsächlich entspricht aber nur eine davon den Regeln der deutschen Rechtschreibung. Konkret sind hier drei Rechtschreibregeln im Spiel Regel 1: Substantive schreibt man im Deutschen groß, auch wenn sie aus einer Fremdsprache stammen, in der sie kleingeschrieben…
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Behördendeutsch in verständliche Sprache übersetzen: Teil 4 – Schachtelsätze
Bandwurm- und Schachtelsätze sind typisch für wissenschaftliche Texte und Behördenschreiben. Wahrscheinich, weil man da so viel in einen einzigen Satz packen kann. Die Lesbarkeit verbessert das aber nicht. Ein Schachtelsatz ist nämlich ein kompliziert gebauter Satz mit mehrfach untergeordneten Nebensätzen, der meist auch ziemlich lang ist. Ich fuhr, noch angenehm gesättigt vom hervorragenden Mittagessen bei…
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Behördendeutsch in verständliche Sprache übersetzen: Teil 3 – Passivkonstruktionen
Das typische Behördendeutsch glänzt neben anderen sprachlichen Unarten mit dem überreichlichen Einsatz von Passivkonstruktionen. Wieso das eine Unart ist? Sehen wir uns dazu erst einmal an, was das Passiv ausdrückt und wann es angebracht ist. Mehr über das Passiv Das Passiv wird in der Sprachwissenschaft als „Leideform“ bezeichnet, weil es ausdrückt, dass etwas mit jemandem…
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Behördendeutsch in verständliche Sprache übersetzen: Teil 2 – Nominalstil
Wenn wir miteinander sprechen und uns etwas erzählen, verwenden wir Sätze mit vielen (Voll-)Verben: „Ich bin in die Stadt gefahren, habe dort etwas eingekauft und mit Lisa einen Kaffee getrunken.“ Das ist der Verbalstil. Wenn wir schreiben, insbesondere, wenn es „offiziell“ klingen soll, verfallen wir dagegen schnell in den Nominalstil, der sich durch die Verwendung…
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Behördendeutsch in verständliche Sprache übersetzen: Teil 1 – Streckverben
Schon das Wort ist nicht schön: Streckverb klingt so nach Streckfolter. Die sprachwissenschaftliche Bezeichnung ist Funktionsverb, aber das ist auch nicht viel wohlklingender. Wie auch immer: Was ist ein Streckverb, und was haben wir dagegen? Was sind Streckverben? Gemeint sind Verben, die sich mit einem Substantiv aufblähen. Zum Beispiel „eine Kalkulation vornehmen“ statt „etwas kalkulieren“…
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Formulierungstipp: Konjunktiv wirkt zögerlich
Der Konjunktiv ist eine feine Sache, weil man damit sagen kann, was alles möglich wäre, auch wenn es nicht ist. Manchmal wird er in der Korrespondenz auch verwendet, weil er so höflich klingt. Konjunktiv wirkt zögerlich – oder ist der nicht einfach höflich? So schreiben Sie zum Beispiel höflich in einem Einladungsschreiben an einen Kunden:…