Seit einigen Tagen steht er schon auf meinem Schreibtisch, der neue Duden 2017. Er ist optisch etwas frischer und auch etwas dicker (1254 statt bisher 1216 Seiten) als sein Vorgänger aus dem Jahr 2013. Aber was ist sonst neu in der 27. Auflage? Um das herauszufinden, habe ich mir das aktuelle Standardwerk zur deutschen Rechtschreibung einmal ganz genau angesehen.
Die neuen Rechtschreibregeln 2017 schlagen sich natürlich auch im Duden 2017 nieder
Eingang gefunden hat zum Beispiel die Bindestrichschreibung bei Wörtern wie Ex-Vorsitzender oder Co-Trainer. Der Ex-Weltmeister steht jetzt ebenfalls im Duden. Das finde ich sehr begrüßenswert, denn er liest sich viel besser als der Exweltmeister.
Auch die großzügiger gehandhabte Großschreibung von Adjektiven wurde von der Duden-Redaktion berücksichtigt. Fand sich in der 26. Auflage beispielsweise noch ausschließlich die mittlere Reife, wird dort nun die Schreibweise Mittlere Reife empfohlen. Ebenso verhält es sich bei der multiplen Sklerose, die nun zur Multiplen Sklerose avanciert bzw. in dieser Schreibung empfohlen ist.
Hier können Sie übrigens die neuen Rechtschreibregeln 2017 nachlesen.
Außerdem wurden viele neue Begriffe in den Duden aufgenommen
Rund 5.000 neue Wörter sollen es sein (ich habe nicht nachgezählt). Darunter sind viele englische Begriffe.
Bevor sich jemand aufregt, dass sich im Deutschen lauter Anglizismen breitmachen: Es sind auch französische Begriffe dabei.
Diese hübsche Redewendung kannte ich noch gar nicht; ich lerne doch immer etwas dazu, wenn ich aufmerksam in meinem Duden blättere 🙂
Und natürlich sind auch deutsche Wörter dazu gekommen. Naja, fast deutsche. Es ist zwar verwunderlich, aber sie war in der 26. Auflage 2013 noch nicht zu finden:
Dabei ist doch kaum etwas deutscher als die Stabilitätskultur, auch wenn das Wort selbst eigentlich aus zwei lateinischen Begriffen zusammengesetzt ist, oder?
Überhaupt hat der Duden 2017 einen politischen Einschlag bekommen
Darin findet sich nämlich sogar unsere Bundeskanzlerin, als „achte Person“ im Amt wunderbar gendergerecht beschrieben.
Bei „Schröder, Gerhard“ steht dagegen in Klammern der Zusatz: „siebter deutscher Bundeskanzler“. Da muss die Duden-Redaktion wohl noch das gleichmäßige Gendern üben!
Über die gendergerechte Sprache habe ich mir übrigens auch schon einmal Gedanken gemacht; hier lesen Sie meinen Post über die Grenzen des Genderns.
Wo wir gerade bei Politikern sind: Im Duden 2017 steht Donald Trump noch nicht. Unter „T“ findet sich hier nur der frühere US-Präsident Truman. Die Trump’schen alternativen Fakten haben auch noch keinen Platz im Duden gefunden, wohl aber die Fake News.
Nun ja, wer den neuen Duden hat, kann vielleicht auch nicht jede Fake News als solche identifizieren. Er kann sie aber immerhin richtig schreiben …
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Weitere Tipps zur deutschen Rechtschreibung finden Sie auf unserer Übersichtsseite Best of Rechtschreibung.
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