Die Apostroph-Katastrophe

Die Sache mit dem Apostroph bei Namen im Genitiv ist recht komplex, weswegen wir ihr auch schon einmal einen eigenen Beitrag gewidmet haben. Der Apostroph in Hansls Etablissement ist jedenfalls unnötig – aber das ist nicht der Grund, warum ich an diesem Schild nicht vorbei gekommen bin, ohne es zu dokumentieren:

Apostroph-Hansls-Höhlenstüble

Wenn der Hansl schon findet, er bräuchte einen Apostroph an dieser Stelle, dann sollte er auch einen Apostroph zwischen l und s setzen und keinen Akzent. Auf dem Schild zu sehen ist bei

Hansl´s Höhlenstüble

aber ein Akzent, nämlich der Akut, der z. B. in der französischen Sprache (dort heißt er accent aigu) dazu dient, ein hell gesprochenes e zu kennzeichnen. Wir kennen ihn aus Wörtern, die wir aus dem Französischen übernommen haben, etwa Café oder Marché. Den Akut finden Sie auf Ihrer Tastatur oben rechts, unterhalb der F10-Taste. Darüber ist auf derselben Taste übrigens der Akzent Gravis, aber den benötigen wir im Deutschen eigentlich nicht.

Und wo finden Sie nun das richtige Apostrophzeichen?

Es befindet sich auf der Taste neben dem Return-Zeichen über dem # und sieht aus wie ein hochgestelltes Komma. Zumindest von der Zeichenwahl her richtig wäre also

Hansl’s Höhlenstüble

Diese Betrachtungen hätte der Hans sich aber sparen können, wenn er sich gleich für diese völlig korrekte Schreibweise entschieden hätte:

Hansls Höhlenstüble

Es heißt übrigens so, weil es kurz vor einer Höhle liegt und man dort die Eintrittskarten zur Höhlenbesichtigung kaufen kann.

Mehr Tipps zur korrekten Verwendung von Satzzeichen finden Sie auf unserer Seite Best of Satzzeichen.


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Kommentare

3 Antworten zu „Die Apostroph-Katastrophe“

  1. Muvimaker

    „Darüber ist auf derselben Taste übrigens der Akzent Gravis, aber den benötigen wir im Deutschen eigentlich nicht.“

    Und was ist mit „à la Carte“ und ähnlichen Wortfolgen?

    Zwar nicht zum Thema gehördend, doch nicht unwichtig: Wenn man beim Verfassen eines Kommentares irrtümlich ein falsches Captcha eingibt, wird man zur Betätigung der „Zurück“-Schaltfläche des Browsers aufgefordert. Danach ist der Text in den Pflichtfeldern weg. Bei längeren Texten kann das sehr ärgerlich sein, insbesondere deshalb, weil man von dieser Funktion richtiggehend überrumpelt wird.

    Also zuerst Text im Editor verfassen, kopieren, einfügen und hoffen, dass man kein falsches Captcha eingibt. Praktikabel aber nicht komfortabel.

    Vielleicht könnten Sie an einer Lösung dieses Problems arbeiten. Danke!

    1. Barbara

      Stimmt, den Akzent Gravis benötigen wir gelegentlich, wenn wir beispielsweise französische Begriffe verwenden. 🙂
      Vielen Dank auch für den Hinweis zum Captcha. Leider benötigen wir das Captcha wegen diverser Spam-Attacken, aber es ist gar nicht so einfach, ein Plugin dafür zu finden, das datenschutzrechtlich unbedenklich ist (Google Captcha ist es nämlich nicht, auf dem basieren aber viele Plugins). Dafür hat „unser“ Captcha andere Nachteile, die wir leider nicht ändern können.

  2. Muvimaker

    Danke für die rasche Antwort – es freut mich, dass Sie datenschutzrechtlich richtungsweisend unterwegs sind. Als Google-Verweigerer hat man zwar Alternativen, doch den Rest der (Internet-)Welt interessiert das leider nicht.
    Startpage statt Google
    OpenStreetMap statt Google Maps
    usw…
    Ihre Seite ist wahrlich ein Juwel – bitte weiter so! Danke.

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