Die Sache ist im Grunde ganz einfach: Man setzt einen Apostroph, um anzuzeigen, dass an der betreffenden Stelle ein oder mehrere Buchstaben ausgelassen wurden. Das wissen die meisten Menschen. Trotzdem sind sich viele nicht sicher, wie sie den Apostroph richtig setzen sollen. Das liegt auch daran, dass der Apostroph nicht immer verpflichtend ist.
Der Apostroph ist bei Auslassungen kein Muss
So gibt es Wörter, die zwar verkürzt, aber so eindeutig sind, dass niemand einen Apostroph braucht. Deswegen wird er üblicherweise nicht gesetzt.
Gern zeig ich das am Beispielsatz „Komm pünktlich ins Büro, sonst lass ich dich rauswerfen!“
Überkorrekt und kaum noch lesbar wäre dagegen die Variante:
Gern’ zeig’ ich das am Beispielsatz „Komm’ pünktlich in’s Büro, sonst lass’ ich dich ‘rauswerfen!“
Dagegen ist der Apostroph recht nützlich, wenn Sie zum Beispiel einen Ausspruch im Dialekt wiedergeben wollen. Hier verbesert es die Verständlichkeit, wenn Sie sehen, wo Buchstaben fehlen.
„’s goht scho, sait d’r Allgaier, ’s muss!“
Den Apostroph richtig setzen
Wenn Sie sich für einen Apostroph entscheiden, sollte er zum einen an der richtigen Stelle und zum anderen auf die richtige Art und Weise gesetzt werden. Dazu zwei Beispiele, die zeigen, wie es nicht stimmt:
Das Kinderlädele (wir gratulieren zum Jubiläum!) krankt an zwei Stellen: Erstens wurde ein französischer Akzent (accent aigu) gesetzt statt des Auslassungszeichens. Das ist im folgenden Beispiel nicht passiert:
Zweitens haben beide den Apostroph an die falsche Stelle gesetzt: Ausgelassen wurden ja die Buchstaben d und a; ausgeschrieben würde es „das Lädele“ bzw. „das Kinderlädele“ heißen. Richtig müsste der Apostroph daher vor dem s stehen, nicht danach. So wie beim Namensschild dieses Fahrradgeschäfts:
Typografisch ist der Apostroph übrigens eine Katastrophe, denn auf der PC-Tastatur findet sich gar kein richtiges Zeichen dafür. Das Zeichen, das auf der Taste über dem # steht, ist eigentlich das Minutenzeichen. Aber es passt auf jeden Fall besser als der französische Akzent.
Erstaunlicherweise erfreut sich der Apostroph trotz aller Schwierigkeiten großer Beliebtheit. Oft falsch gesetzt wird er auch bei Namen im Genitiv, bei der Pluralbildung oder bei Verkleinerungsformen im Dialekt .
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