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E-Mail, e-mail, eMail, Email … welche Schreibweise ist denn richtig?

Ich finde es wirklich erstaunlich, wie viele verschiedene Schreibweisen ich für ein so gebräuchliches Wort schon gesehen habe. Tatsächlich entspricht aber nur eine davon den Regeln der deutschen Rechtschreibung.

Konkret sind hier drei Rechtschreibregeln im Spiel

Regel 1: Substantive schreibt man im Deutschen groß, auch wenn sie aus einer Fremdsprache stammen, in der sie kleingeschrieben werden.

Das gilt für die englische Queen genauso wie für den römischen Imperator oder den französischen Gouverneur.

Regel 2: In Aneinanderreihungen mit Wortgruppen setzt man Bindestriche zwischen die einzelnen Wörter. Das gilt auch, wenn Buchstaben, Ziffern oder Abkürzungen Teile einer Zusammensetzung sind.

Das betrifft zum Beispiel den 08/15-Koch, der 100-prozentig kein Drei-Sterne-Restaurant führen kann.

Regel 3: Für Fremdwörter gilt: Bei mehrteiligen Substantiven werden das erste Wort und die substantivischen Bestandteile großgeschrieben.

Das hat der Tour-de-France-Gewinner mit der Couch-Potato gemeinsam.

Damit ist klar: Nur die Schreibweise „E-Mail“ ist richtig.

Besagte Regeln betreffen natürlich auch das E-Mail-Konto bzw. E-Mail-Account, das E-Mail-Postfach und die E-Mail-Adresse.

Falls Sie für das Schreiben einer E-Mail ein Verb benutzen möchten, greift allerdings die Regel, nach der Verben im Deutschen kleingeschrieben werden: Sie könnten also e-mailen, wobei der DUDEN findet, man könne durchaus auch emailen. Wenn Sie fertig sind, wurde die Nachricht geemailt.

„Email“ ist dagegen im Zusammenhang mit elektronischer Post immer falsch, denn dieses aus dem Französischen eingedeutschte Fremdwort (frz. Emaille) bezeichnet eine keramische Verbindung, mit der man Töpfe oder andere Gefäße überziehen kann. Das passende Verb dazu heißt übrigens emaillieren und anschließend ist das gute Stück dann emailliert. Ich finde das sehr hübsch. Aber das ist ein anderes Thema.

E-Mail, e-mail, eMail, Email … welche Schreibweise ist denn richtig?

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Kommentare

11 Antworten zu „E-Mail, e-mail, eMail, Email … welche Schreibweise ist denn richtig?“

  1. Dathe

    Diese Erklärung ist nicht wirklich zufriedenstellend. Weil es im Duden so festgelegt wurde, muss es noch nicht sinnvoll sein, was die überwiegende Ablehnung bezüglich der vorgeschlagenen Schreibweise äußerst unterstreicht. Die Mehrheit empfindet es ja scheinbar auch nicht als Unkenntnis, sondern eher als Unsinn. Zunächst ist es ein Wort mit höchstem Interesse im Vergleich zum keramischen Überzug. Zudem können Wörter im deutschen auch zwei verschiedene Bedeutungen haben. Wenn es einen Grund gab, den Überzug einzudeutschen, dann doch wohl jetzt viel nötiger für die mittlerweile deutlich wichtigere Bedeutung. Man kann die andere eher überflüssige Bedeutung auch wieder „ausdeutschen“, wenn Thunfisch nach Jahrhunderten plötzlich ohne h geschrieben werden soll. 🙂 Wenn der Duden findet, als Verb kann es gern emailen heißen, dann macht der Bindestrich im Substantiv auch keinen Sinn mehr. Elektronisch ist auch kein Substantiv. Warum muss es eigentlich groß geschrieben werden. Die Schöpfung ist auch kein zusammengesetztes Wort, was den Vergleich zu H-Milch oder D-Zug rechtfertigen würde. Es bedarf aber unbedingt für die deutsche Verwendung ein einzelnes Wort, wie man an der Notwendigkeit eines Verbes sehr gut nachvollziehen kann. Anstatt sich einer sinnvollen eingedeutschten Variante anzunehmen, wird krampfhaft versucht, etwas passend zu machen, was dann in Schöpfungen wie E-Mail-Adresse (grauenvollstes Denglisch) oder noch schlimmer e-mailen mündet. Mal schauen wieviel Bindestriche noch folgen. Und das wird noch mit vollster Überzeugung schöngeredet. Die Duden-Schreibweise anzuführen, sehe ich ja ein, aber sie erklären zu wollen, ohne kritisch zu hinterfragen, ist nicht sehr professionell.

    1. Barbara

      Danke für Ihre ausführliche Stellungnahme. Tatsächlich schreiben immer noch sehr viele Menschen das Wort E-Mail falsch. Manche vielleicht tatsächlich aus Überzeugung, aber die meisten wohl doch eher aus Unkenntnis der entsprechenden Rechtschreibregeln. Diese hatte ich dem Duden entnommen, was aber nicht heißt, dass sie der Willkür der Duden-Redaktion oder meiner Denkfaulheit entsprungen wären. Sondern es gibt tatsächlich ein amtliches Regelwerk, das die Rechtschreibung im Deutschen verbindlich festlegt. Dieses gibt der Rat für deutsche Rechtschreibung heraus (https://www.rechtschreibrat.com/). Dort können Sie alle geltenden Regelungen nachlesen.

  2. Dathe

    Also möchten Sie ernsthaft E-Mail-Adresse oder e-mailen schreiben? Im Regelwerk steht bestimmt nicht, dass man einen fremdsprachlichen Begriff zu übernehmen hat, erst recht nicht, wenn es ein deutsches Wort dafür gebe. Wenn der Duden nach einem Regelwerk handelt, dann müsste es wenigstens E-Post lauten, auch wenn das die meisten als noch grausiger empfänden. Darum scheint es ja aber nicht zu gehen. Nach dieser Erklärung kann ich dann auch „Die World ist verrückt“ schreiben, oder ist Mail als Bestandteil der Wortschöpfung jetzt eingedeutscht? Wenn ja, warum benötigt es noch den Zusatz „E“, wenn ein eingedeutschtes „Mail“ bereits eindeutig identifizier- und nutzbar wäre?

    1. Barbara

      Ich werde weiterhin gemäß den Regeln der deutschen Rechtschreibung eine E-Mail schreiben und auch das (völlig korrekte) Wort E-Mail-Adresse verwenden. Aber selbstverständlich dürfen Sie auch „elektronische Nachrichten“ versenden oder jegliche andere Bezeichnung bzw. Schreibweise für die E-Mail verwenden, die Ihnen besser gefällt. Wir sind ja nicht die Sprachpolizei 🙂

  3. Dathe

    Dann finden die Regelwerkersteller eben lieber vergleichsweise überflüssige neue Schreibweisen für keramische Oberflächen, anstatt für einen Begriff der alltäglich Verwendung findet, eine brauchbare deutschsprachige Lösung zu etablieren. In Zukunft werden dann auch G-Tree für grüner Baum und E-World für elektronische Welt mit dem Regelwerk begründet. Das werden tolle Texte werden. 😉

  4. Thomas

    Für mich ist eMail ein eigenständiges, unabhängiges Wort.
    Eine Wortschöpfung, in der das ‚e‘ eben nicht nur als Abkürzung für ‚Elektronisch‘ oder sonst etwas steht, sondern integraler Bestandteil des Wortes ist.
    Die Schreibweise gibt dabei nicht nur einfach eine nüchterne Beschreibung des „Gegenstands“ ab, sondern hat auch eine emotionale Komponente.
    So wie ich ja auch das iPhone nicht I-Phone schreibe …

    1. Barbara

      Ich mag Ihre Begründung mit der emotionalen Komponente 🙂 Aber wir empfehlen trotzdem, sich an die Regeln der amtlichen deutschen Rechtschreibung zu halten.

  5. Thomas

    Schade das die amtliche Schreibweise nun „E-Mail“ ist. Wie graußlich ist das denn.
    Ein Verwechselung mit „Emalje“ ist quasi ausgeschlossen, da das nur äußerst selten im gleichen Zusammenhang vorkommt.
    Da gibt es auch andere „Teekesselchen“, die wir problemlos unterscheiden können.
    Schreib man nun eigentlich „Begrüßungs-E-Email“?
    Welche Regel gilt denn dann?

    1. Barbara

      Sie können zur Begrüßung eine E-Mail oder auch eine Begrüßungs-E-Mail schreiben, beides ist korrekt; die erste Variante fände ich aber hübscher.

  6. Uno

    Die Regel mit den Binde-Strichen ist einfach nur eine Katastrophe. Beherrsche mehrere Sprachen und kann vergleichen. Für Wörter wie Brot-Messer, Kaffe-Kanne, Schreib-Tisch, Kugel-Schreiber werden keine Binde-Striche verwendet. Warum für den neuen digitalen Daten-Müll dann doch? An den Binde-Strichen kann man sich die Augen kaputt-brechen.

    Im Wort E-Mail-Adressse sind zwei Bindestriche vorhanden. Gehts noch?!

    1. Barbara

      Aufklärung zu diesem Thema bringt (hoffentlich) dieser Post: https://diebriefprofis-blog.de/der-bindestrich-bei-zusammengesetzten-begriffen/

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