Guter Stil: Synonyme suchen, um Wortwiederholungen zu vermeiden

Warum Sie Synonyme suchen sollen? Weil Texte langweilig und schlechter lesbar werden, wenn zu oft dasselbe Wort auftaucht. Deshalb lohnt es sich, nach Wörtern mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung zu fahnden und diese gezielt einzusetzen.

Textbeispiel: Werbebrief mit zu vielen Wortwiederholungen

Ihr Geld ist in Gefahr! Experten warnen wegen der anhaltenden Geldschwemme vor steigenden Risiken: Je mehr Geld den Markt flutet, desto wahrscheinlicher wird eine Geldentwertung, die gefürchtete Inflation. Ihr Geld wird dadurch immer weniger wert, seine Kaufkraft sinkt. Das verringert den Wert Ihrer Geldreserven und Ihrer Altersvorsorge. Deswegen sollten Sie jetzt gegensteuern und Ihr Geld inflationssicher anlegen, nämlich in Sachwerten.

In diesen 60 Wörtern kommt siebenmal das Wort „Geld“ vor. Das macht den Text dröge. Ihr Deutschlehrer hätte hier mindestens viermal ein mahnendes „W“ wegen der Wortwiederholung eingefügt – und das völlig zu Recht! Dabei ist dieses Wort wirklich einfach zu ersetzen, denn dafür müssen Sie vermutlich nicht lange Synonyme suchen, weil Ihnen sofort welche einfallen. Zum Beispiel:

Kapital, Zahlungsmittel, Währung, Valuta, Vermögen, Ersparnis, Mittel, Finanzen, Bares, Mammon, Moneten, Knete, Kies, Zaster, Mäuse, Kröten, Kohle, Asche, Heu, Bimbes, Pinke-Pinke

Allerdings müssen Sie nun gut auswählen, welche Synonyme tatsächlich in Ihren Text passen.

Auch Synonyme sollten Sie mit Augenmaß einsetzen

Möglicherweise müssen Sie sogar die ein oder andere Wortwiederholung akzeptieren, wenn Sie durch die gleichbedeutenden Wörter zwar mehr Abwechslung, dafür aber einen unpassenden Stil in Ihren Text bringen würden. Am Ende sieht Ihr Text sonst so aus:

Ihr Zaster ist in Gefahr! Experten warnen wegen der anhaltenden Monetenschwemme vor steigenden Risiken: Je mehr Kies den Markt flutet, desto wahrscheinlicher wird eine Zahlungsmittelentwertung, die gefürchtete Inflation. Ihre Kohle wird dadurch immer weniger wert, ihre Kaufkraft sinkt. Das verringert den Wert Ihrer Knete und Ihrer Altersvorsorge. Deswegen sollten Sie jetzt gegensteuern und Ihren Mammon inflationssicher anlegen, nämlich in Sachwerten.

Okay, das ist lustig. Aber wahrscheinlich nicht zielführend für Ihren Werbebrief. Für diesen lassen wir einfach die umgangssprachlichen Ausdrücke weg und ersetzen nur viermal das Wort „Geld“:

Ihr Vermögen ist in Gefahr! Experten warnen wegen der anhaltenden Geldschwemme vor steigenden Risiken: Je mehr Geld den Markt flutet, desto wahrscheinlicher wird eine Zahlungsmittelentwertung, die gefürchtete Inflation. Ihr Geld wird dadurch immer weniger wert, seine Kaufkraft sinkt. Das verringert den Wert Ihrer Ersparnisse und Ihrer Altersvorsorge. Deswegen sollten Sie jetzt gegensteuern und Ihr Kapital inflationssicher anlegen, nämlich in Sachwerten.

Wie Sie ohne großen Aufwand Synonyme suchen

Wenn Sie Wortwiederholungen in einem Ihrer Texte entdecken, werden Ihnen meist schon nach kurzem Nachdenken einige Ersatzbegriffe einfallen. Falls es nicht genügend oder nicht die richtigen sind, können Sie auf eine Synonym-Datenbank im Internet zurückgreifen. Geben Sie dazu einfach Ihren Suchbegriff und das Wort Synonym in Ihre Suchmaschine ein.

Wenn Sie zum Beispiel nach einem Synonym für Brief und Profi suchen, finden Sie so auf Anhieb etliche Vorschläge und weitere beim Klicken auf Datenbanken wie das Woxikon oder synonyme.de:

Brief: Schreiben, Schriftstück, Mitteilung, Meldung, Nachricht, Post, Zeilen, Zuschrift, Niederschrift, Botschaft, Snail-Mail, Epistel, Wisch, Schrieb

Profi: Spezialist, Könner, Routinier, Fachmann, Experte, Koryphäe, Autorität, Meister, Ass, Crack

Wir könnten uns also auch als Epistel-Asse oder Wisch-Cracks bezeichnen oder, ganz seriös, als Schreibkoryphäen. Wir bleiben dann aber doch lieber Die Briefprofis.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert