… dann wurde der Plural dieser Fremdwörter falsch gebildet. Ich unterrichte als Lehrbeauftragte neben Korrespondenz auch BWL und Unternehmensführung an der Hochschule in Kempten. In der letzten Klausur hatte ich eine Fallstudie über eine Holding vorgegeben, die eine Friseur- und eine Kosmetikkette im Portfolio hat. Die Ergebnisse der Klausur waren leider eher unerfreulich, aber als Briefprofi sind mir auch etliche sprachliche Unzulänglichkeiten aufgefallen.
Was die Rechtschreibung angeht, so trat bei so manchem Studenten der Frieseur mit seiner Scheere und dem Schampoo im Saloon zur Umsetzung einer Definsivstrategie an (nein, diese Fehler traten nicht alle in einem Satz auf, aber trotzdem!). Aber auch die Pluralbildung machte einigen Prüflingen Schwierigkeiten, etwa bei den Info´s über die Salone. Dass der Apostroph bei der Pluralbildung nichts verloren hat, ist klar. Hier geht es um Infos oder Informationen.
Aber wie setzt man Fremdwörter eigentlich in die Mehrzahl? Und warum ist „Salone“ falsch?
Grundregeln für die Pluralbildung bei Fremdwörtern
- Bei neuen und/oder vor allem fachsprachlich gebräuchlichen Fremdwörtern bildet man den Plural gemäß den Regeln der Sprache, aus denen sie stammen.
- Bei im Deutschen sehr gebräuchlichen Fremdwörtern verwendet man deutsche Pluralformen, und darunter besonders häufig die Pluralbildung mit der Endung –s.
Beim Salon (Herkunftssprache Französisch) lautet die Mehrzahl daher auf jeden Fall „Salons“, egal, ob man den Plural nach französischer oder deutscher Art bildet. Beim Saloon (Herkunftssprache Englisch) gilt übrigens dasselbe: Zwei davon sind Saloons.
Für englische Wörter gilt (meistens) die englische Pluralbildung
Überhaupt ist die Sache bei aus dem Englischen ins Deutsche übernommenen Wörtern (Anglizismen) vergleichsweise einfach: In den allermeisten Fällen hängt man zur Pluralbildung – wie im Englischen – einfach ein -s an. Sogar bei Wörtern, die auf -y enden, was im Englischen zur Pluralendung -ies führt.
die Band/die Bands, der Star/die Stars, die Party/die Partys
Bei englischen Wörtern, die auf -er enden, ändert sich im deutschen Plural – anders als im Englischen – nichts:
der Manager/die Manager, der Computer/die Computer, der Designer/die Designer
In manchen Fällen bekommen aber auch englische Wörter deutsche Pluralendungen, oder es sind die englische und die deutsche Form möglich.
die Stewardess/die Stewardessen, der Toast/die Toasts/die Toaste
Und so funktioniert die Pluralbildung für französische Fremdwörter
Bei aus dem Französischen übernommenen Fremdwörtern ist die Sache ähnlich wie bei den englischen: Die meisten dieser Gallizismen werden wie im Französischen mit einem -s in den Plural gesetzt:
das Budget/die Budgets, der Bankier/die Bankiers, das Abonnement/die Abonnements, das Detail/die Details
Andere bekommen eine deutsche Pluralendung, besonders, wenn sie im Singular auf -e enden.
die Affäre/die Affären, die Annonce/die Annoncen, die Garage/die Garagen, die Tranche/die Tranchen
Mitunter stecken die Tücken eben im Detail, äh in den Details der Sprache.
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